Baunatal  Bei den Hessischen Meisterschaften in Baunatal konnten sich die Akrobaten der SVG Nieder-Liebersbach über eine reichliche Medaillenausbeute freuen. Insgesamt holten sie 10 Landesmeister-Titel, eine Vizemeisterschaft sowie dreimal Bronze und einen hervorragenden fünften Rang. Damit waren sie der erfolgreichste, teilnehmende Verein.
Nach einer langen Sommerpause eröffneten die Landesmeisterschaften die zweite Saisonhälfte der Akrobaten, der in kurzer Abfolge die Deutschen Meisterschaften (Meisterklasse u. Junioren1), der vereinseigene Horst Stephan Pokal (20.10.), der DSAB Mannschaftspokal, die Bestenermittlung im Nachwuchs sowie einige international besetzte Turniere (Mainz u. Riesa) und der Hessenpokal folgen.
Im Nachwuchsbereich hatten die vier SVG Formationen, bei den Ligawettkämpfen der ersten Saisonhälfte, mit ihren guten Platzierungen fleißig Punkte gesammelt und konnten sich allesamt für die Teilnahme an der Meisterschaft qualifizieren.
Das N1 Trio Antonia Harbich/Sophia Eichenauer/Laila Breitwieser Arroyo präsentierte eine fehlerfreie Übung und steigerte sich gegenüber den Ligawettkämpfen in der Technik- und Artistik-Wertung. Sie holten mit tollen 23,110 Punkten den 3. Platz und Trainerin Erika Müllmann war mehr als zufrieden mit der Leistung ihrer Sportler. Ganze 0,3 Punkte fehlten zu Vizemeisterschaft.
Ebenfalls Bronze holte sich das Damenpaar Aliya Döhrer und Halilja Azimov (N1). Seit etwas mehr als sechs Monaten trainieren sie zusammen und haben sich zu ihren Resultaten aus den Ligawettkämpfen mit sicheren Elementen nochmals gesteigert. Für den Rückwärtsflieger im Spagat gab es jedoch einen Zeitfehler für zu kurzes Halten was ihnen um 0,13 Punkte den zweiten Platz kostete. Ihre Freude war dennoch groß da man bei der starken Konkurrenz gar nicht mit einem Treppchenplatz gerechnet hatte.
Als beste Damengruppe (N2) hatten sich Melanie Beaupré/Lara Neher/Lotta Steinmann für die Meisterschaften qualifiziert, doch leider machte ihnen an diesem Wettkampftag ein gestürzter Aufgang in ein Balanceelement einen Strich durch die Rechnung. Den Abzug von 1,9 Punkten konnten sie leider mit ihrer sonst einwandfreien Vorstellung nicht mehr wettmachen, durften sich am Ende aber über einen dritten Platz (21,950 Punkte) und Bronze freuen sowie über eine Nominierung zur Bestenermittlung nach Kiel.
Hochmotiviert und gut vorbereitet ging das Damenpaar Liz Eschelbach und Catharina Träger (N2) an den Start. Die Übung, aufgewertet mit zwei Salti und zwei Handständen, die Choreographie perfektioniert, sollte die ersehnte Platzierung auf dem Treppchen sichern. Die Anspannung war groß, der erste Salto gelang perfekt aber in der Folge misslang der erste Handstand und führte zu herben Abzügen. Sie mobilisierten nochmal alle Kräfte und boten insgesamt eine tolle Vorstellung. Wenn sie auch ihr gestecktes Ziel nicht erreichen konnten, mit dem fünften Platz darf sich das Duo dennoch Hoffnungen machen auf eine Teilnahme an der Bestenermittlung.
A-Klasse
Das amtierende Deutsche Meister und Vize-Meister Trio der Schülerklasse Fabienne Lay/Hannah Maria Victor/Anna Dorigatti hatte auch nach der langen Sommerpause -von bis zu 10 Wochen ohne Formationstraining- keinen Leistungseinbruch. Sie hielten ihre Konkurrenz mit einfallsreichen Choreografien sowie einer guten technischen Vorstellung auf Distanz und strichen mit zwei souveränen Wertungen von über 25 Punkten beide Titel ein. Laut Trainerin Diana Lay wird sich der Leistungsumfang in den künftigen Trainingseinheiten schon auf 2019 fokussieren, dennoch heißt es für die nächsten Wettkämpfe der laufenden Saison immer kleine, neue Ziele zu setzen um die Motivation und das Selbstbewusstsein zu fördern.
Durch die baden-württembergische Ferienregelung blieb dem Mixpaar Luca Fändrich und Lucia Treusch nur eine Woche Vorbereitung auf die Meisterschaften. Dies machte sich erfreulicherweise aber nur beim Aufgrätschen in der Balance-Übung bemerkbar was erst beim zweiten Versuch gelang. Eine Wertung unter der 23 Punktegrenze bescherte ihnen konkurrenzlos die Vizemeisterschaft. In ihrer Paradedisziplin Dynamic zeigten sich die Deutschen Meister der Jugendklasse gewohnt sicher und holten sich den Titel. Gleiches gelang ihnen auch, mit der zum ersten Mal geturnten Kombiübung mit der sie den Mehrkampftitel einheimsten. Trainerin Natascha Metzler sieht für die beiden weiterhin Potenzial nach oben und so wird derzeit fleißig an der Choreo sowie an der Schraube gefeilt die die Dynamikübung für die Junioren1 DM in knapp zwei Wochen aufwerten soll.
Nach drei Wochen Sommerpause direkt vor der HM zeigte sich Trainerin Désirée Moreno Barrientos mit den Vorstellungen und dem dreifachen Titelgewinn ihres Trios Fiona Reul/Emily Beaupré/Josephine Beaupré sehr zufrieden. „Es sind Kleinigkeiten (Dynamic) und hier und da ein paar Unsicherheiten die sich noch bemerkbar machen. Die gilt es in den noch wenigen Trainingseinheiten vor der DM in zwei Wochen in Dresden abzustellen“, erklärt Moreno Barrientos. In ihrer zum ersten Mal präsentierten neuen Balance-Choreo führte ein zu kurzes Halteelement zu einem unlogischen Abgang und einem daraus resultierenden Punkteabzug. In der abschließenden Kombiübung bestachen sie noch einmal mit einer tollen Choreografie und holten sich nach Dynamic und Balance auch den Mehrkampftitel.
Meisterklasse Generalprobe
Um den längeren verletzungsbedingten Ausfall von Ann-Sofie Haiber zu kompensieren, war Lea Poos wieder in den Leistungssport zurückgekehrt und komplettierte das Meisterklasse Trio Charleen Nikoles und Larissa Weihrauch. Aufgrund langer Verletzungsphasen war die Hessische Meisterschaft erst der 2. Wettkampf für die beiden Sportler in diesem Jahr. Für Poos war es ein Debüt in dieser Konstellation und für alle drei Akteure die Generalprobe für die DM der Meisterklasse in zwei Wochen, ebenfalls in Dresden. Ein guter Einstand in den Wettkampf gelang ihnen mit der fehlerfreien Balanceübung und dem Titelgewinn. In der von den Sportlern favorisierten Paradedisziplin Dynamic sorgte gleich zu Beginn ein Sturz für einen Schockmoment. Ein Salto, der beim Einturnen nahezu perfekt war, wurde zu früh gezogen und gefolgt von einem Fangfehler führte dies leider zu Abzügen in der Technik-Wertung. „Das wäre ansonsten eine sehr passable Übung gewesen“, bescheinigte Trainerin Verena Doll ihren Sportlern. Das spiegelte sich auch in der Wertung wider und brachte ihnen den zweiten Titelgewinn. Nummer drei folgte dann im Mehrkampf auch wenn am Ende etwas die Kraft für die Handstandpyramide fehlte. „Die Drei waren glücklich endlich wieder auf die Matte gehen zu können und die verbleibenden 14 Tage werden nun intensiv für Technik und Ausdruck genutzt“. Dann, so ist sich Doll sicher, werden bei der DM gute Wertungen zu holen sein.

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