Nieder-Liebersbach Mit ihrer traditionellen Jahresabschlussfeier im Januar, haben die SVG Sportakrobaten das neue Sportjahr begonnen und blickten auf ein herausforderndes, erfolgreiches vergangenes Jahr auf vielfältige Weise zurück. So bekamen all die, die zu den Erfolgen in 2018 beigetragen haben, und die, die sie dabei unterstützt haben an diesem Abend noch einmal die große Bühne geboten. In der bis auf den letzten Platz gefüllten Kulturhalle in Nieder-Liebersbach konnte Abteilungsleiter Richard Andolfatto unter den anwesenden Sportlern, Trainern, Eltern und Mitgliedern der Abteilung auch den Ehrenpräsidenten des Hessischen Sportakrobatik Verbandes (HSAV) Norbert Müllmann mit seiner Frau und SVG Trainerin Erika sowie den 2. Vorsitzenden der SVG, Jochen Kruse, begrüßen der, im späteren Verlauf des Abends die Ehrungen des Vereins vornahm.

 

Andolfatto überbrachte die Grüße und Erfolgswünsche für das kommende Sportjahr von Ehrenabteilungsleiter Horst Stephan, der zum ersten Mal dieser Runde nicht bewohnen konnte. Grüße lies auch Silvia Breitlow, Präsidentin des HSAV, ausrichten.

 

In seiner Ansprache lobte Andolfatto die Arbeit der Trainer und Trainerinnen mit ihren Sportlern, die der langen SVG-Akro Historie von gewonnenen Deutschen Meistertiteln die Nummer 59 und 60 hinzufügen konnten. Dass sie eine der wichtigsten Säule des Vereins sind stellte Andolfatto im Weiteren noch einmal in den Vordergrund. Insbesondere die Arbeit von Dr. Doreen Heckmann-Nötzel, sportliche Leitung, die sich neben den vielen organisatorischen Tätigkeiten mit Zustimmung aber auch Kritik zu den sportlichen Formationsentscheidungen auseinandersetzen muss. Eine nicht immer leichte Aufgabe.

 

Wie wichtig es ist Verantwortung auch in jüngere Hände abzugeben zeigte sich bei den vereinseigenen Veranstaltungen wie Ligawettkampf und Horst Stephan Pokal. Hier hat der aufwändige Matten Auf- und Abbau hervorragend funktioniert. Sein Dank ging aber auch an all die helfenden Hände der Eltern und an die Abteilung, die in der Organisation, im Wirtschaftsbetrieb, im jonglieren des umfangreichen Zahlenwerks der Kasse oder in der Öffentlichkeitsarbeit/Sponsoring ebenso zum Gelingen der großen Sportveranstaltungen und den Trainingslagern beigetragen haben.

 

Den unterhaltenden Teil des Abends eröffnete die Breitensportgruppe unter der Leitung von Monika Schmittinger. Sie betreut mit ihrem Team, Elsbeth Müller, Annemarie und Sophia Tobias, bis zu 30 Kinder im Alter zwischen 3-14 Jahren. Mit viel Charme boten sie ihr tänzerisches Talent dar. Was die Kids ab 4Jahren im Fördertraining schon drauf haben präsentierten sie in einer sportlichen Darbietung unter der Leitung von Nina Schwöbel und Katja Feidner-Volckmann.

 

Nach dem gemeinsamen Abendessen richtete Jochen Kruse, 2. Vorsitzender der SVG, Worte der Begrüßung an die Anwesenden und überreichte die Urkunden im Namen der SVG an die in 2018 erfolgreichen Sportler und Sportlerinnen.

 

Eine besondere Ehre wurde an diesem Abend Hugo Heckmann zuteil. Er erhielt aus den Händen Kruses die „Silberne Ehrennadel“ für sein jahrzehntelanges, vielfältiges Engagement für die SVG und die Abteilung.

 

In ihrem sportlichen Resümee rief wenig später seine Tochter, Dr. Doreen Heckmann-Nötzel, noch einmal die Erfolge des Jahres 2018 in das Gedächtnis der Anwesenden. Neben dem Gewinn der beiden Deutschen Meistertitel durch das Schülertrio Fabienne Lay/Hannah Maria Victor/Anna Dorigatti und dem Jugendmixpaar Luca Fändrich/Lucia Treuch sowie weiteren DM-Medaillen, konnten auch in den hessischen Ligen wieder eine Meisterschaft (Hessenliga) und Vizemeisterschaft (Landesliga) gefeiert werden. Beim Hessenpokal kam sowohl in der Mannschafts- als auch in der Einzelwertung keiner an der SVG vorbei und von den Hessischen Meisterschaften brachten sie 10 Titel und weiteres Edelmetall mit nach Hause. Erfolge durch Treppchenplätze konnten bei der ersten Teilnahme beim Internationalen Turnier in Cesenatico (Italien) verbucht werden und auch beim Sachsenpokal in Riesa und Gutenbergpokal in Mainz, beides international gut besetzte Turniere machten die SVG Formationen mit vorderen Platzierungen und Medaillen eine gute „Figur“. Außerdem nahm der Akrobatiknachwuchs an mehreren Turnieren teil und holte bei der Bestenermittlung (DM des Nachwuches) in Baunatal eine Silber- und Bronzemedaille.

 

Gewürdigt wurden all diese Leistungen mit Urkunden, Fotocollagen und einem Präsent der Abteilung, überreicht durch die Moderatorin des Abends und stellv. Abteilungsvorsitzende Jeanette Defiébre-Doering. Zudem wurde nach alter Tradition in Nachwuchs und A-Klasse die Sportler mit den häufigsten Trainingsbesuchen ausgezeichnet.

 

Weitere unterhaltsame Programmpunkte wie Tanzeinlagen von Sportlern und Spiele, bei denen Trainerinnen und Eltern gleichermaßen sportlich gefordert wurden, lockerten den kurzweiligen Abend auf. (mi.)

 

Von der SVG geehrte Sportakrobaten:

 

Hannah Maria Victor, Fabienne Lay, Anna Dorigatti, Fiona Reul, Emily Beaupré, Josephine Beaupré, Paula Wischnewski, Lena Wischnewski, Seraphina Maul, Charleen Nikoles, Ann-Sofie Haiber, Larissa Weihrauch, Lea Poos, Eva Trillig, Emily Neher, Luca Fändrich, Lucia Treusch, Lilli-Angelina Ehret, Jule Kunz, Sophia Eichenauer, Antonia Harbich, Laila Breitwieser Arroyo, Aliya Döhrer, Halilja Azimov, Liz Eschelbach, Catharina Träger, Melanie Beaupré, Lara Neher, Lotta Steinmann, Emmy Meyer, Tessa Russmann, Maja Bartylak und Victoria Baron.

 

 

 

Liebe Sportler/innen, liebe Eltern, liebe Sportfreunde,


mit großen Schritten nähern wir uns dem Jahresende entgegen. Ein besonderes Jahr, das in die Geschichtsbücher eingehen wird, geht zu Ende. Die Corona-Pandemie bestimmt unser Leben und hat so ziemlich alles verändert.

Auch geht ein Sportjahr zu Ende, welches für uns alle nicht zufriedenstellend war. Viele große und auch kleine Träume sind in diesem Jahr auf der Strecke geblieben. Es ist zu befürchten, dass es im neuen Jahr auch noch nicht so richtig weitergehen wird. Wir müssen aber versuchen das Beste aus der jetzigen Situation zu machen. Trotz der schwierigen Umstände mit den ausgefallenen Trainingsmöglichkeiten, ausgefallenen Wettkämpfen oder Veranstaltungen, haben wir mit den uns gebliebenen Möglichkeiten weiter gemacht und werden dies auch weiterhin tun.


Wir möchten uns bei allen Trainern/innen, Sportlern/innen, Kampfrichtern/innen, dem gesamten Abteilungsvorstand, der SVG Nieder-Liebersbach und deren Verantwortlichen, allen Helfer/innen für ihr Engagement aufs herzlichste bedanken. Es war ein außergewöhnliches Jahr, das extreme Flexibilität und viele Herausforderungen an uns alle gestellt hat. Schön war, dass ihr alle das so gut mitgemacht habt.


Solange wir nicht in die Halle können, werden wir das Online-Training weiter anbieten. Diese Möglichkeit haben wir einmal mehr unseren engagierten Trainern zu verdanken, denen unser besonderer Dank hier gilt. Im Übrigen freuen wir uns sehr, dass unsere Trainerinnen ihre Trainer B- bzw. C- Lizenzen durch Fortbildungen verlängert haben.


Es gilt jetzt aber nach vorn zu schauen. Sobald wir wieder in die Halle dürfen, haben wir zusätzlich die Voraussetzungen verbessert. Mit 2 unten liegenden Absaugventilatoren im Sportakrobatikraum haben wir dafür gesorgt, dass die Aerosole während des Trainings (wie in den Flugzeugen) abgesaugt werden. Damit soll die Gefahr, sich während des Trainings an Corona zu infizieren, weiter minimiert werden. Gemeinsam Leistungssport betreiben dürfen wir allerdings erst wieder, wenn die Halle freigegeben wird. Hierfür müssen wir alle noch ein wenig dazu tun. Wenn sich jeder an die Abstandsregeln hält, Mund- und Nasenschutz trägt, Kontakte aufs Allernötigste minimiert, sollten wir das alle gemeinsam schaffen. Je mehr mitmachen, desto schneller kommen wir auch an unser Ziel.


Wir wünschen Euch und Euren Familien ein friedliches und geruhsames Weihnachtsfest & einen guten Rutsch ins neue Jahr.


Bleibt alle gesund und uns weiterhin treu.


Für die Abteilungsleitung:


Richard Andolfatto
Jeanette Defièbre-Doering
Katja Feidner-Volckmann

 

 

GemeinsamCorona

Birkenau Vereinsarbeit kostet Geld und allein durch die Einnahmen der Mitglieder lässt sich vieles nicht bewältigen, schon gar nicht in diesem von Herausforderungen geprägten Jahr durch das Corona-Virus. Anlässlich des 20-jährigen Stiftungsjubiläums 2020 der Sparkasse Starkenburg und ihrer Aktion „Herzenswünsche von Vereinen“ gehören in diesem Jahr auch die Gesangsabteilung und die Sportakrobaten der SVG Nieder-Liebersbach zu den 192 glücklichen Vereinen die bei der Erfüllung ihrer „Herzenswünsche“ aktive Unterstützung erfahren durften.
Dank der großzügigen Spende der Sparkassenstiftung Starkenburg freut sich die ganze SVG-Familie über ihr neues Faltzelt und einen neuen Staubsauger für die große Sportakrobatik-Matte. Dieser kam schon einige Male zum Einsatz.

Nieder-Liebersbach Heute, am 26. September 2020, sollte eigentlich unser 10. Horst Stephan Pokal stattfinden. Eigentlich sollte auch schon seit zwei Stunden der geschäftige Betrieb in der SVG Halle fahrt aufnehmen und viele helfende Hände würden alles für einen wiederum gelungenen Wettkampftag vorbereiten. Der Parkplatz neben der SVG Halle würde sich schon reichlich gefüllt haben, die Halle ebenso. Auf und neben der Aufwärm-Matte wären Sportler und Trainer schon fokussiert auf ihren bevorstehenden Auftritt und unsere Vorfreude auf eure Übungen wäre riesengroß. ABER in Zeiten von Corona kommt in diesem Jahr alles anders. Der HSP ist abgesagt, die Sporthalle ist leer und wenn alles gut geht werden wir uns am 25.09.2021 zu unserem 10-jährigen Jubiläm hoffentlich wiedersehen. In diesem Sinne, passt auf euch auf und BLEIBT GESUND!

An Stelle von Informationen rund um den HSP oder einer Startliste, veröffentlichen wir hier nachfolgend eine gelebte Chronik rund um Horst Stephan....

WIE DIE SVG NIEDER-LIEBERSBACH ZUR SPORTAKROBATIK KAM

Nachdem im Dritten Reich, der bereits 1911 gegründete Kraft-Sport-Club verboten wurde, trafen sich 1945 26 sportbegeisterte Bürger zur Neugründung. Einer von ihnen war Horst Stephan.

Horst Stephan trat dem Verein bereits 1943 bei und spielte bis 1947 Handball. Ab 1948 gehörte er den Ringern und Gewichthebern an. Mit Hans Falter II und Hans Falter III nahm er den Pyramidenbau, der bereits in den 20er Jahren eine Hauptattraktion darstellte, wieder auf. Beflügelt von der Idee den Kunstkraftsport im Verein zu etablieren, lernte er erst mit 20 Jahren die damals geforderten fünf „Tricks“ um an Meisterschaften teilzunehmen. Dazu gehörten unter anderem Spagat, Standwaage, Handstand, Freikopf und Knotenhandstand.

Von 1951 bis 1956 trainierte er Schülergruppen als 2. Abteilungsleiter der Schwerathleten. 1961 wurde innerhalb der Schwerathletik die Abteilung Kunstkraftsport gegründet. Zur damaligen Männerdomäne kam 1964 mit Annetraud Emig das erste Mädchen zu den Kunstkraftsportlern. Horst Stephans erfolgreiche Trainerarbeit ermöglichte bereits 1965 die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften. Mit dem ersten Titelgewinn 1967 durch Heinz und Richard Andolfatto “Die 2 Santos“ begann eine erfolgreiche Laufbahn der Kunstkraftsportler der SVG.

Um diesen Sport auch dem breiten Publikum näher zu bringen, organisierte er ab 1966 21 Jahre lang die Sport- und Akrobatikschau am Ostersonntag. Dies und die bejubelten Auftritte bei Herbstsportfesten bewog ihn 1970 die selbständige Abteilung Kunstkraftsport zu gründen, die bisher noch immer der Ringerabteilung angegliedert war. Bis 1986 stand er der Abteilung vor und führte „seine Sportler“ zu 30 deutschen Meistertiteln in verschiedenen Disziplinen. Ebenso blieb es nicht aus, dass SVG Sportler in die Deutsche Nationalmannschaft zu Länderkämpfen und internationalen Meisterschaften berufen wurden.

Doch das war nicht alles. Neben seiner Abteilungs- und Trainertätigkeit engagierte er sich im Hessischen Sportakrobatikverband (HSAV). Er war 9 Jahre Landesjugendleiter (1969-1978);   9 Jahre (1977-1986) Landessportwart und 9 Jahre Vize-Präsident des HSAV (1986-1995). Ab 1970 war er auch Kampfrichter im Hess. Kunstkraftsport-Verband. 5 Jahre später wurde er Kampfrichter auf Bundesebene. Ab 1977 folgte die internationale Kampfrichterlizenz. Nach ungezählten nationalen und 35 internationalen Einsätzen beendete er nach 31 Jahren 2001 dieses Amt. Es entwickelten sich unzählige Kontakte und Freundschaften. Unter anderem die 25-jährige Freundschaft mit dem Präsidenten des Französischen Akrobatikverbandes Mathieu Ross von Rocher Freyming-Merlebach. Ebenso mit der Schweizer Akro-Gruppe Winterthur.

Die Freundschaften im „internationalen Geschäft“, die er als Funktionär und internationaler Kampfrichter bei Europa- und Weltmeisterschaften schließen konnte, bildeten auch die Basis für 5 Länderkämpfe mit Bulgarien (2), Polen (2) und Ungarn (1), die in der Großgemeinde Birkenau stattfanden. Gleiches galt für die Sportakrobatikgala mit Kulturaustausch. 1995 und 1999 mit der Chinesischen Nationalmannschaft sowie 1997, 2004, 2007 und 2015 mit der Russischen Nationalmannschaft.

1996 initiierte er mit den Sportakrobaten aus Sensbachtal eine Benefizveranstaltung für einen schwer verunglückten Akrobaten. Neben der Chinesischen Nationalmannschaft nahmen auch die Deutschen Spitzenakrobaten daran teil.

Seit er 1986 die Abteilungsleitung abgab, steht er der Abteilung mit Rat und Tat zur Seite. Zahlreiche Auszeichnungen füllen Vitrinen und Alben. Besonders stolz ist er auf die Leistungsplakette der Deutschen Olympischen Gesellschaft.

Anläßlich seines 85. Geburtstages 2014 wurde ihm die silberne Ehrenplakette der Gemeinde für herausragende Verdienste von Bürgermeister Helmut Morr überreicht. Anschließend durfte er sich auch im Ehrenbuch der Gemeinde Birkenau verewigen.

Ende August 2019 feierte Horst seinen 90. Geburtstag.

All das wäre nicht möglich gewesen, ohne die tatkräftige Unterstützung seiner Frau Gertrud. Sie fungierte im Hintergrund als Ratgeber und Zuhörer, hatte stets ein offenes Haus und noch heute ist jeder willkommen. Drei Kindern, fünf Enkelkindern und zwei Urenkeln widmete er seine Zeit.

Wir, die Sportakrobaten, haben Horst Stephan unendlich viel zu verdanken und finden dennoch nicht genügend Worte um   D A N K E   zu sagen.

Nachruf

Horst Stephan ist am 14. Juli 2020 verstorben. Wir werden Horst in ehrenvoller und dankbarer Erinnerung behalten und sein Lebenswerk fortsetzen. 

 

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